New Work. Ein Begriff, den Du wohlmöglich schon mal auf LinkedIn, in einer Fachzeitschrift oder sonst wo aufgeschnappt und gelesen hast. Doch wovon ist hier eigentlich die Rede und wie unterstützen wir diesen Ansatz mit unserer Ausbildung zum/zur Corporate Happiness Botschafter:in ? Das und noch viel mehr verraten wir dir in den folgenden Zeilen.
Die Tage, in denen Arbeitsplätze heiß begehrt waren und sich etliche Arbeitgebende in der Auswahl von zig möglichen Bewerbungen wählerisch sein konnten, sind vorbei. Talente-Mangel und Digitalisierung sind nur zwei der vielen Gründe, warum heute ein Wandel in der Arbeitswelt bemerkbar ist. Inzwischen müssen sich Arbeitgebende um mögliche Mitarbeitende bemühen, da die Auswahlmöglichkeiten der Arbeitssuchenden schier unendlich erscheinen.
Zusätzlich wird ein Wertewandel insbesondere in den jüngeren Generationen ersichtlich. Sinnstiftende Arbeit und sich in der eigenen Tätigkeit verwirklichen zu können, stehen hoch im Kurs. Zudem sehnen sich mehr Menschen nach einem Job, der zum eigenen Leben inklusive Wertevorstellungen und Wünsche passt. Dieser Wandel kann mit dem Ansatz von New Work unterstützt und gefördert werden.
Doch was genau bedeutet New Work?
Der Begriff New Work (= Neue Arbeit) geht zurück auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann. Dieser hatte vor über 35 Jahren in Detroit, USA bei dem bekannten Automobilkonzern General Motors die drohenden Massenentlassungen durch die Automatisierung miterlebt. Das Team, in welchem Bergdorf zu diesem Zeitpunkt tätig war, bot den Konzernverantwortlichen folgenden Vorschlag an: Anstatt die Hälfte der Mitarbeitenden zu entlassen, behalten alle ihren Job, aber arbeiten nur noch in der Hälfte der Zeit.
Aber Achtung!
New Work ist nicht die simple Reduktion der Arbeitszeit, sondern es geht um die dadurch frei gewordene Zeit und den korrekten Umgang damit. Laut Bergmann heißt New Work also, das zu tun, was man wirklich, wirklich will, denn laut dem Sozialphilosophen sollte die Arbeit und dienen und nicht wir der Arbeit. Er hatte bereits vor über 35 Jahren ein Bild der Arbeit im Kopf, welches auch vermehrt in den Köpfen der Arbeitnehmenden aufpoppt. Arbeit, die uns Energie und Spaß liefert, anstatt uns zu erschöpfen. Arbeit, die uns fordert und fördert, um eine persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben. Kommen dir diese Aussagen oder Überlegungen bekannt vor?
Der New Work Ansatz, einen Job auszuüben, welcher den eigenen Fähigkeiten entspricht und einem Freude bereitet, könnte zeitlich nicht passender sein. Es handelt sich um eine Arbeitsweise, die auf aktuelle Geschehnisse reagiert und Vor- sowie Nachteile der Digitalisierung sowie Globalisierung berücksichtigt. Beschrieben wird damit eine Arbeitsweise, die auf die Auswirkungen der Globalisierung und Digitalisierung auf die Arbeitswelt reagiert. Gleitzeiten, Home-Office oder Co-Working-Spaces. All das sind Begriffe, die uns spätestens durch die Corona-Pandemie und die fortschreitende Digitalisierung bekannt geworden sind und bei dem/der ein oder anderen zum Umdenken geführt, welche Vorstellungen man von Arbeit hat.
Zudem zeigen sich erste Unternehmen oder Branchen experimentierfreudig und testen 4-Tage Wochen, Teilzeit-Stellen, die vor einigen Jahren noch nicht ansatzweise in den Positionen erdenkbar gewesen sind oder versuchen sich im Jobcrafting. Letzteres beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Berufsbildes, welches den Fähigkeiten und Wünschen der arbeitnehmenden Person entsprechen. Doch wir werden das Prinzip des Jobcraftings in den kommenden Wochen in einem eigenen Blogartikel genauer beleuchten, also schau demnächst gerne vorbei.
Reine Führungssache?
New Work wirkt sich logischerweise auch auf das Thema Führung aus. In vielen Unternehmen als auch in der Forschung ist ein erster Umschwung bereits ersichtlich. Traditionelle, strikte hierarchie-geprägte Führungsstile werden inzwischen als Ausläufermodell betitelt. Die Unterstützung der Mitarbeitenden in ihrer Autonomie wird jedoch als Modell höchster Relevanz betitelt. Dinge auszuprobieren, transparent und gemeinsam als Team zu agieren sowie auch mal Entscheidungen zu treffen, die nicht bis zur obersten Führungseben durchgereiht werden müssen, werden die Arbeitswelt in den nächsten Jahren prägen. Zudem sollten Mitarbeitenden als Menschen wahrgenommen werden und ein Umfeld im Unternehmen geschaffen werden, in denen diese ihr Potenzial entfalten können. Und wenn dies gelingt, gewinnt nicht nur jede:r Mitarbeitende, sondern das gesamte Unternehmen.
Wie wollen wir also unsere Arbeit zukünftig organisieren und gestalten?
Diese Frage können wir dir leider nicht auf Anhieb beantworten, da Unterschiede zwischen einzelnen Branchen, Unternehmen und Teams möglich sind. Doch wenn Du diese Überlegungen und Vorschläge im Kopf behältst, kannst Du bestimmt einiges in deiner Arbeit anstoßen und bei Bedarf anpassen und/oder verändern.
- Mitarbeitende aktiv miteinbeziehen
- Teamspirit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit statt strikten Hierarchien und einer Ellenbogengesellschaft
- Auch als Führungskraft offen für den Wandel sein und möglicherweise die Werte Vertrauen, Transparenz und Agilität verinnerlichen bzw. stärken
- Feedback-Kultur leben -> wirkt sich auch auf die interne Kommunikation aus
- Freiräume und Möglichkeiten zur Selbstständigkeit anbieten
- Aber auch Raum für Pausen und „Ruhezeiten“ in der Unternehmenskultur etablieren, um mögliche Überlastungen oder Burnouts zu vermeiden
Nicht vergessen: Jüngere Generationen sehnen sich nach einer ausgeglichenen Work-Life Balance und sinnstiftenden Tätigkeiten, die Raum zur Selbstverwirklichung bieten. Heißt im Umkehrschluss, dass die gelebte Kultur im Unternehmen zulaufend wichtiger wird als bisher bekannte Thematiken wie z.B. die Entlohnung oder der Firmenwagen.
P.S. Und nein, einen Kickertisch und Sitzsäcke ins Office zu stellen und zu hoffen, dass damit die Arbeit getan ist, zählt nicht ganz als New Work. Sieht auch unser Corporate Happiness-Experte Gerald Hüther so: „Mit New Work ist nicht gemeint, dass man am Kickertisch spielt, sondern dass man spielerisch neue Ideen ausprobieren kann.“. 🙂
„Nette Sache aber nichts für mich/uns“
Der New Work Ansatz klingt schön und gut, aber ist für dich und dein Unternehmen keineswegs in der Praxis umsetzbar? Wir kennen die klassischen Aussagen von wegen „Bitte nicht schon wieder Veränderung.“ Oder „Das ist anstrengend, was soll das bringen?“. Aber wir verraten dir, diese Gedanken sind überwindbar und bald passe mit uns und der Ausbildung zum Corporate Happiness Experten.
Wir entfalten mithilfe der wissenschaftlichen Erkenntnisse der Positiven Psychologie den Mitarbeiter:innen-Erfolg von innen nach außen, sodass eine Veränderung erstmal bei den Personen selbst gestartet werden kann. Denn in jedem von uns steckt eine unbändige Kraft, gemeinsam mit anderen Großartiges zu leisten. Diese Kraftquelle ist jedoch zumeist durch eingefahrene Handlungsmuster und ungünstige Vorerfahrungen blockiert. Entwicklung kann aber nur dort eingeleitet werden, wo neue Erfahrungen beim Einzelnen eine positive innere Haltung und die Entfaltung von Potentialen fördern. Und genau dort setzen unsere Ausbildungsprogramme von Corporate Happiness® an. Denn wenn wir Veränderung und Transformationsprozesse gestalten wollen, muss ein Fokus auf den Stärken liegen, egal ob bei dem Unternehmen und dessen Geschäftsmodell oder den Angestellten.
HERO & PERMA – bitte was?
Neben den HERO-Facetten des Psychologischen Kapitals (Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Resilienz, Optimismus) ist insbesondere das wissenschaftlich etablierte PERMA-Modell von Martin Seligman eines der Herzstücke unseres Programmes und hilft im Rahmen des New Work Ansatzes den Arbeitsalltag positiver zu gestalten. Ein Fokus auf eigene Stärken, wertschätzende Beziehungen und die Sinnorientierung sind grundlegende Pfeiler des Modells, aber hier nochmal eine kurze Übersicht des Akronyms:
Positive Emotions: wie Dankbarkeit, Freude etc. lassen uns fokussiert und motiviert arbeiten.
Engagement: Stärkenorientiertes Arbeiten kann zu mehr Engagement und Hingabe in unseren Jobs führen.
Relationships: Positive Beziehungen (z.B. Erfolge teilen) mit Führungskräften und Kolleg:innen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Meaning: Teil eines größeren Ganzen zu sein und den Sinn in der eigenen Tätigkeit zu sehen, führt zu intrinsischer Motivation.
Achievement: Mit klaren, erreichbare Ziele arbeiten wir produktiver und motivierter.
Wenn Du noch jetzt mehr zu diesem Modell erfahren möchtest, gibt es hier eine ausführliche Artikel-Reihe auf unserem Blog. Oder Du meldest dich hier gleich zu einem ersten Gespräch an, lernst uns und unsere Arbeitsweise kennen.
Also worauf wartest Du? Die Zeit ist reif für den New Work-Ansatz, neue Ideen für dein Unternehmen und eine Ausbildung zum/zur Corporate Happiness Experten/Expertin.
Für unsere wissenschaftlich fundierten Fans gibt es hier einen Auszug der spannenden Studien und Berichte hinter diesen Erkenntnissen:
- Berend, B. & Brohm-Badry, M. (2020). New Work: Souveränität im postdigitalen Zeitalter. Zeitenwende für Unternehmer, Personalverantwortliche, Coaches und Angestellte, Springer essentials.
- Berend, Benjamin; Brohm-Badry, Michaela: Positive Psychologie und New Work. In Bergmann, F. (2004). Neue Arbeit, neue Kultur (1. Aufl.). Freiamt im Schwarzwald: Arbor-Verl.
- Tomoff, Michael. Positive Psychologie in Unternehmen. www.tomoff.de