Führungskompetenz von heute

Nur so kann Eigenverantwortung im Team entstehen.

In unseren Projekten erleben wir es immer wieder: Die meisten Inhaber und Führungskräfte beklagen sich darüber, dass ihre Mitarbeiter zu wenig Eigenverantwortung übernehmen und nicht eigeninitiativ handeln.

Fragen wir genauer nach und schauen gemeinsam auf die möglichen Ursachen, erkennen wir in der Regel schnell, dass genau diese Führungskräfte selbst durch ihr eigenes Verhalten die Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter verhindern.

Der Grund: New Leadership verlangt heute Führungspersönlichkeiten, die nicht einfach Anweisungen von oben nach unten weitergeben, sondern die Räume und eine Kultur schaffen, die Mitdenken, Mitgestalten und vor allem Eigenverantwortung fördern. 

Stellt sich die Frage: Was heißt das konkret für den Führungsalltag und wie gelingt es in der Praxis, die Eigenverantwortung gezielt zu stärken?

Was bedeutet Eigenverantwortung im Arbeitsalltag überhaupt?

Eigenverantwortung bedeutet, dass Mitarbeiter aus sich heraus handeln, weil sie sich verantwortlich fühlen – und nicht, weil sie es sollen oder müssen. Sie treffen Entscheidungen im Sinne des gemeinsamen Ziels, übernehmen Aufgaben eigenständig und reflektieren ihr eigenes Handeln. Für Führungskräfte heißt das: weniger Kontrolle, mehr Vertrauen und mehr Zeit für Führung.

Wichtig ist, zu verstehen: Eigenverantwortung kann nicht einfach verordnet werden. Sie muss entstehen. Und zwar durch eine Führungskultur, die eigenverantwortliches Denken und Handeln von Mitarbeitern gezielt ermutigt und fördert

Fünf konkrete Praxis-Tipps, die die Eigenverantwortung stärken:

1. Vertrauen vor Kontrolle stellen

Mitarbeitende spüren sehr genau, ob sie wirklich Verantwortung übernehmen dürfen oder ob Kontrolle im Hintergrund mitschwingt. Mikromanagement verhindert Entwicklung. Wer Eigenverantwortung gezielt fördern will, muss loslassen können und statt auf Kontrolle auf Ergebnisorientierung und Vertrauen setzen.

Praxis-Tipp:
Definiere gemeinsam klare Ziele und Spielräume und halte dich dann bewusst im Hintergrund, statt jede Entscheidung abzusegnen.

2. Psychologische Sicherheit schaffen

Eigenverantwortliches Handeln braucht Sicherheit. Ein Klima von Angst oder Schuldzuweisung lähmt die Eigenverantwortung. Nur wer sich traut, auch mal Fehler zu machen, wird wirklich Initiative zeigen.

Praxis-Tipp:
Gehe selbst mit Fehlern offen um. Frage regelmäßig: Was habt ihr ausprobiert? Was hat funktioniert und was nicht? Das zeigt deinem Team, dass Lernen wichtiger ist als Perfektion.

3. Sinn und Kontext vermitteln

Wer den Zweck hinter einer Aufgabe versteht, handelt motivierter und eigenständiger. Führungskräfte müssen nicht nur Aufgaben verteilen, sondern Bedeutung vermitteln. Der berühmte »Purpose« ist kein Buzzword, sondern ein zentraler Hebel für Engagement und Verantwortung.

Praxis-Tipp:
Erkläre deinem Team regelmäßig, wie einzelne Aufgaben zum großen Ganzen beitragen. Verknüpfe Projektziele mit Unternehmenswerten oder dem Kundennutzen.

4. Entscheidungen abgeben – bewusst und sichtbar

Eigenverantwortung wächst mit der Erfahrung, ernst genommen zu werden. Dazu gehört, Entscheidungen abzugeben, auch wenn sie nicht 1:1 der eigenen Linie entsprechen.

Praxis-Tipp:
Starte mit kleineren Projekten, bei denen Mitarbeitende die volle Entscheidungsfreiheit haben – Rückendeckung inklusive, wenn es mal holprig wird.

5. Feedback nicht als Kontrolle, sondern als Entwicklung nutzen

Regelmäßiges, konstruktives Feedback ist kein Widerspruch zur Eigenverantwortung – im Gegenteil. Es ist ein wichtiger Bestandteil reflektierter Selbststeuerung. Wichtig ist aber die Haltung: Feedback soll befähigen, nicht bewerten.

Praxis-Tipp:
Etabliere Feedback-Routinen, z.B. durch kurze wöchentliche 1:1-Gespräche mit Fokus auf Lernen und Entwicklung – nicht auf Leistung.

Unser Fazit:

Eigenverantwortung ist das Ergebnis von Führungskultur!

New Leadership verändert heute die Führungsrolle vom Entscheider zum Ermöglicher. Wer Eigenverantwortung gezielt fördern will, muss nicht alles im Griff haben, sondern bereit sein, loszulassen und Verantwortung abzugeben. Das braucht Vertrauen, Konsequenz, Geduld und eine klare innere Haltung.

Denn Eigenverantwortung ist kein Geschenk, sondern eine Investition in eine neue Kultur. Eine, die sich lohnt: durch mehr Motivation, bessere Ergebnisse und Teams, die wirklich gemeinsam wachsen. – Viel Erfolg!

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